Warum ist Kastrieren so wichtig?

Mit etwa sechs Monaten werden junge Katzen geschlechtsreif. Bei Katern zeigt sich das durch hormonell bedingte und sehr streng riechende Geruchsstoffe im Urin, mit dem sie beginnen ihr Revier, ihr Zuhause zu markieren. Wenn Kater erst einmal damit angefangen haben, bleiben sie meist auch nach einer Kastration dabei. Unkastrierte Freilaufkater haben nur eine geringe Lebenserwartung
• weil sie ständig Rangordnungskämpfe mit anderen Katern ausfechten und dabei verletzt werden;
• weil sie sich bei den Kämpfen auch mit unheilbaren Immunschwäche-Krankheiten wie FeLV (Leukämie), FIV (Katzen-Aids), FIP (Bauchfellwassersucht) anstecken können;
• weil sie auf der Suche nach rolligen Katzen weit streunen und dadurch ein enormes Risiko haben, Verkehrsopfer zu werden
Kätzinnen werden rollig, d. h. sie schreien ausdauernd (Tag und Nacht), wälzen sich rollend über den Boden, und präsentieren ihr Hinterteil. Freilaufkatzen werden meist zweimal (zum Ende des Winters und im Hochsommer) rollig; Wohnungskatzen, deren Rolligkeit nicht zu einer Trächtigkeit führt, werden nach wenigen Wochen bereits wieder rollig, und dann immer wieder in immer kürzeren Abständen bis zur Dauerrolligkeit. Die Gesundheitsrisiken einer unkastrierten Katze sind:
• Bei Kämpfen bzw. Kontakt mit Katern die Ansteckung mit unheilbaren Immunschwäche-Krankheiten (siehe Kater)
• lebensbedrohliche Gebärmuttervereiterung, hormonbedingte Knochenmarksschäden, bösartiger Brustkrebs.

Kastration oder Sterilisation?
Beide Eingriffe verhindern, dass eine Katze Nachwuchs bekommt bzw. zeugt.
Bei der Sterilisation werden allerdings nur die Samen- bzw. Eileiter unterbrochen; die Hormonproduktion im Körper von Kater und Katze bleibt unberührt – auch mit allen unerwünschten Folgen und Gesundheitsrisiken für die Tiere.
Bei der Kastration werden die Keimdrüsen entfernt, sprich beim Kater die Hoden und bei der Katze die Eierstöcke. Beide Eingriffe werden vom Tierarzt unter Vollnarkose ausgeführt und dauern nur wenige Minuten.
Wer seiner Katze ein langes und gesundes Leben wünscht, sollte sie deshalb unbedingt kastrieren lassen.

Kastration ist aktiver Tierschutz
Es wird geschätzt, dass inzwischen rund 2,5 Millionen Katzen in Deutschland auf der Straße leben, und sich selbst überlassen sind. Ihre Lebenserwartung ist nicht mal halb so hoch, wie die einer umsorgten Hauskatze, weil sie hungern, bei Verletzung oder Krankheit keinerlei medizinische Versorgung erhalten, häufig Verkehrsopfer sind, oder Jägern vor die Flinte laufen. Es gibt Schätzungen, dass so jährlich über eine halbe Million Katzen ums Leben kommen. Trotzdem wächst die Zahl der Straßenkatzen bei uns ständig an. Eine einfache Rechnung erklärt, warum:
Geht man davon aus, dass vom ersten Wurf eines Katzenpaares drei Junge überleben, und diese Jungen nach sechs Monaten selbst den ersten Nachwuchs in die Welt setzen, und alle nach weiteren sechs Monaten erneut drei überlebende Junge haben, und immer so weiter… dann ist im 4. Jahr bereits die Zahl von 2.000 Nachkommen überschritten und nach 10 Jahren ist die unglaubliche Zahl von 80 Millionen (80.000.000) Nachkommen erreicht!
Das ist eine unglaubliche Elendslawine! Deshalb ist Kastration aktiver Tierschutz. Die bessere Rechnung lautet: 1 + 1 = 0!