Die Wohnung katzensicher machen

Immer wieder hören wir Argumente wie „wir passen da schon auf, die Katze darf nur mit uns auf den Balkon“ oder „meine Katze ist sehr vorsichtig“ oder aber „bei uns geht das schon seit Jahren gut“. Doch darauf alleine können wir uns bei der Vermittlung einer Wohnungskatze nicht verlassen, denn zu einer artgerechten Katzenhaltung gehört nun mal auch die Sicherheit der Samtpfoten.
Auch das Argument “bisher ist noch nie etwas passiert“ ist für uns nicht akzeptabel, denn muss man es wirklich darauf ankommen lassen, bis etwas passiert? Wenn das Unglück erst mal geschehen ist, ist es nämlich zu spät.

Katzen sind von Natur aus neugierig und stets an ihrer Umgebung interessiert. Wenn wir uns dazu entschließen, eine Katze in der Wohnung zu halten – was ja grundsätzlich immer ein Kompromiss zum natürlichen Umfeld einer Katze ist, dann sollten die Tiere einerseits so gut es geht vor Gefahren geschützt werden, aber gleichzeitig den verfügbaren Platz auch so gut und umfangreich wie möglich nutzen können. Und ein vorhandener Balkon ist nun mal eine riesengroße Bereicherung für eine Wohnungskatze. Und dass es um einiges spannender ist, all die Geschehnisse, die draußen so passieren, „live“ und nicht immer nur hinter einer Glasscheibe zu erleben, liegt auf der Hand.
Auch unsere Hauskatzen sind noch immer kleine Raubtiere mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Jagdinstinkt, der manchmal auch die gemütlichste Samtpfote zum Jäger werden lässt. Und in dem Moment werden die Tiere, die zwar meistens fabelhaft klettern und balancieren können, einfach unvorsichtig. Keine Katze ist so lebensmüde, dass sie sich bewusst vom Balkon in den Tod stürzt, aber alleine ein vorbei flatternder Schmetterling kann schon ausreichen, dass die Katze im Eifer der Jagd ihrer Beute hinterher springt und dann ganz schnell vom Geländer abrutscht oder gar nicht merkt, wo der Balkon zu Ende ist. Meist gehen solche Sprünge – je nach Höhe des Balkons – tödlich oder aber mit schwersten Verletzungen, nach denen den Tieren oft nicht mehr zu helfen ist, aus. Selbst wenn die Katze unversehrt unten landet, so haben viele Tiere erstmal einen Schock und laufen in ihrer Panik davon. Gerade scheue Katzen kann man in solche einer Situation oft nicht mehr einfangen.

Oft hören wir die Leute auch sagen „die Katze darf nur mit uns zusammen auf den Balkon, wir passen da schon auf“. Aber ist es für die Katze wirklich nett, wenn der Mensch ständig in 30 cm Abstand in Beobachtungsposition neben der Katze steht? Denn anders wäre es wohl nicht möglich, die Katze tatsächlich vor einem Sprung zu bewahren. Und ganz ehrlich, wer hat denn wirklich die Zeit, das so zu praktizieren? Ist es für die Katze denn nicht eigentlich viel schöner, wenn sie sich auf dem Balkon frei bewegen und diesen auch uneingeschränkt nutzen kann? Und ist es nicht auch für einen selber sehr viel entspannter, wenn wir unsere Tiere in Sicherheit wissen und unserem normalen Alltagsgeschehen nachgehen können, während sich die Mieze gerade draußen auf dem Balkon die Sonne auf den Bauch scheinen und den Wind um die Nase wehen lässt?

Mit etwas handwerklichem Geschick ist es nicht sehr schwierig, den Balkon mit einem Netz abzusichern. Es gibt aber auch Fachleute, die eine professionelle Sicherung für Balkon, Fenster und Gärten anbieten. Es gibt für jede Balkonart das richtige Sicherheitsnetz sowie geeignete Befestigungsmöglichkeiten. Die Netze gibt es in verschiedenen Qualitäten, Farben und Materialien.

Mit einfachen Mitteln kann für die Samtpfoten aus einem normalen Balkon sogar der reinste Abenteuerspielplatz entstehen. Außer ein paar Ideen, etwas Phantasie und einfachen Materialien braucht es oft gar nicht viel um für die Tiere eine kleine Oase zu schaffen. Aussichtsplätze in verschiedenen Ebenen machen einen Balkon für die Tiere erst richtig spannend und mit ungiftigen Pflanzen, Grasschalen, geschützten Kuschelplätzen, Kratzbäumen und Spielmöglichkeiten kann man es den Stubentigern auf dem Balkon so richtig gemütlich machen und ihnen eine abwechslungsreiche Alternative zu den gewohnten vier Wänden gestalten. Eine eingebaute Katzenklappe ermöglicht es den Tieren zudem, den Balkon zu jeder Zeit nutzen zu können, ohne dass die Balkontüre permanent offen stehen muss.

Auch wenn kein Balkon vorhanden ist, so kann man den Tieren wenigstens ein, besser noch mehrere Fenster mit einem Netz oder Gitter absichern. Die Fensterbretter lassen sich meist einfach verbreitern und mit ein wenig Fantasie kann man auch da einen tollen „Minibalkon“ konstruieren. Solch ein Plätzchen, an dem die Tiere auch mal frische Luft schnuppern und andere Gerüche wahrnehmen und den Wind und die Sonne spüren können, bedeutet für die meisten Katzen mehr als ein Mensch erahnen kann, für sie ist es eine Schnittstelle zu der Welt da draußen und ein enormer Gewinn an Lebensqualität.