8 Katzen aus Notfall übernommen

Man meint oft, man hätte schon alles gesehen. Wieder einmal wurden wir eines Besseren belehrt…

Am Donnerstag (01.09.) kam der Hilferuf, wir müssten 8 Katzen übernehmen. Die Besitzerin wurde hilflos am Boden liegend in ihrer Wohnung gefunden und als Notfall ins Krankenhaus gebracht.

Wir sollten aber darauf gefasst sein, dass die Wohnung in keinem sehr ansehnlichen Zustand sei. Ein Foto dokumentierte das.

Aus akutem Mangel an Pflegeplätzen überlegten wir, einen Teil der Wohnung soweit in Ordnung zu bringen, dass die Katzen bis zur Rückkehr ihrer Besitzerin dort versorgt werden könnten. Eine Nachbarin hätte dies übernommen.

Die Situation, die wir bei einer Bestandsaufnahme am selben Abend vorfanden, machte uns sprachlos.

Das Foto spiegelte nicht ansatzweise das Ausmaß der Situation wider. Bereits beim Öffnen der Aufzugstür kam uns trotz Schutzmasken extremer Fäkalgestank entgegen. Das Bild beim Öffnen der Wohnung ist kaum zu beschreiben. Das nebenstehende Foto zeigt bewusst nur einen kleinen Ausschnit mit der letzten gesicherten Katze. Der Gesamt-Anblick ist nichts für schwache Nerven.

Sofort war klar, dass die Katzen dort raus mussten und nicht so schnell wieder zurückkehren konnten – falls überhaupt. Am nächsten Vormittag trafen wir uns mit 2 Amtsveterinären und 2 Inspektoren des Tierschutzvereins München vor Ort, um die Katzen zu sichern.
Das Vorhaben gestaltete sich als sehr schwierig, da die Katzen extrem scheu und traumatisiert waren. Es gelang, 4 Tiere zu sichern, von den anderen 4 war nichts zu sehen und aufgrund des Zustands der Wohnung war es unmöglich, alles zu durchsuchen.

Nachdem die Inspektoren keine Möglichkeit mehr sahen, die übrigen Katzen zu finden, boten wir an, Fallen aufzustellen und diese mit Kameras zu überwachen.
Noch am selben Abend konnten wir 3 der übrigen Tiere sichern. Die letzte Katze war dann in der Nacht auf der Kamera zu sehen, als sie sich über das in der unscharfen Falle bereitgestellte Futter hermachte.
Am Samstag dann ging es recht schnell, innerhalb weniger Minuten war die letzte Katze in der Falle, nachdem sie dem frischen Grillhendl nicht widerstehen konnte.

Alle Tiere befinden sich jetzt auf der Quarantänestation des Tierheims und werden dort medizinisch versorgt und betreut.

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